Süsse Träume oder doch eher Schäfchen zählen?
Wohl dem, der weiss, wie es geht…
Ähnlich wie Essen ist Schlaf ein Grundbedürfnis des Menschen. Der Schlaf ist ein eigenartiges Phänomen. Wir alle können schlafen ohne es gelernt zu haben und dennoch wissen wir nicht, was da genau vor sich geht. Wir verbringen einen Drittel unseres Lebens in diesem „Bewusstseinszustand“ und wissen doch fast nichts über diesen Bereich.
Wir sehnen uns nach dem Schlaf – und dennoch spüren wir oft auch eine Bedrohung aus der Welt des Schlafes und des Traumes auf uns zukommen. In der Analogie entspricht der Tag und das Licht dem Wachen, dem Leben, der Aktivität und die Nacht der Dunkelheit, der Ruhe, dem Unbewussten und Tod. Einschlafen verlangt von uns Loslassen aller Kontrolle, von aller Absichtlichkeit, von aller Aktivität. Einschlafen verlangt Hingabe und Vertrauen, ein Einlassen auf Unbekanntes. Einschlafen lässt sich gerade nicht durch Zwang, Selbstbeherrschung, Wille und Anstrengung herbeizwingen. Jedes aktive Wollen ist das sicherste Mittel den Schlaf zu verhindern. Wir können nicht mehr tun als günstige Voraussetzungen zu schaffen.
Alles das was der Schlaf von uns fordert, gehört gerade nicht zu den Stärken des Menschen. Wir alle sind zu dicht am Aktivitätspol angesiedelt, sind zu stolz auf unser Machen und Tun, zu abhängig von Intellekt und unserer misstrauischen Kontrolle, als dass Hingabe, Vertrauen, Loslassen für uns vertraute Verhaltensweisen wären. So darf es uns nicht erstaunen, dass Schlaflosigkeit zu den häufigsten Gesundheitsstörungen unserer Zivilisation zählt.
Wir haben Angst vor dem Gefühl, dem Irrationalen, dem Schatten, dem Unbewussten, dem Bösen, dem Dunklen und dem Tod. Wir halten uns fest an unserem Intellekt und unserem Tagesbewusstsein mit dem wir alles zu durchschauen glauben. Und wenn dann die Aufforderung kommt: „Loslassen“ taucht Angst auf, denn der Verlust erscheint uns zu gross. Dennoch sehnen wir uns nach dem Schlaf und spüren seine Notwendigkeit.
So wie die Nacht zum Tag gehört, gehört auch der Schatten zu uns und der Tod zum Leben. Der Schlaf führt uns täglich an diese Schwelle zwischen Hüben und Drüben, geleitet uns in die Nacht- und Schattenbereiche unseres Unterbewusstsein, lässt uns im Traum das nicht-Gelebte leben und bringt uns wieder ins Gleichgewicht.
Wer unter Schlafstörungen leidet, hat Schwierigkeiten und Angst von seiner Kontrolle loszulassen und sich seinem Unbewussten anzuvertrauen.
Wir machen häufig keinen Schnitt zwischen dem Tag und der Nacht, sondern nehmen die Gedanken und Aktivitäten mit in den Schlafbereich hinüber. Der Schlaflose sollte als erstes lernen, bewusst den Tag abzuschliessen, um sich ganz der Nacht und ihrem Ganzen hingeben zu können. Um herauszufinden, von wo die Angst hochsteigt, muss er sich mit seinen unbewussten Bereichen beschäftigen.
Vergänglichkeit und Tod sind wichtige Themen für uns. Dem Schlaflosen fehlt es an Vertrauen und Hingabefähigkeit. Er identifiziert sich zu stark mit dem „Macher“ und schafft es nicht sich auszusetzen. Aussöhnung mit der Nachtseite des Lebens ist ein sicheres Schlafmittel.
Die altbekannten Tricks wie das „Schäfchenzählen“ haben ihren Erfolg durch das Loslassen des Intellekts. Jede Monotonie langweilt die linke Hirnhälfte und veranlasst sie von ihrer Dominanz zu lassen. Meditationstechniken benützen diese Gesetzmässigkeit. Die Konzentration auf einen Punkt oder den Atem, die Wiederholung eines Mantras führen allesamt zur Umschaltung von links auf rechts, von der Tag – zur Nachtseite, von der Aktivität zur Passivität.
Wie Sie günstige Voraussetzungen für einen guten Schlaf schaffen
Betreiben Sie Schlafhygiene
- Schliessen Sie Ihren Tag ab mit einer schriftlichen Tages-Reflektion. Lassen Sie Ihren ganzen Tag Revue passieren. Und anerkennen Sie sich für alles was gut lief. Schreiben Sie auch über Ihre Erkenntnisse aus dem heutigen Tag. Sie können auch schreiben, wie Sie am nächsten Morgen aufwachen und in Ihren Tag starten wollen. So begleiten Sie Ihre positiven Gedanken in den Schlaf und darüber hinaus.
- Gestalten Sie ein allabendliches Ritual und fallen Sie nicht vom Fitnessstudio, dem eMails checken, vom Abendessen, dem Aufräumen etc. direkt ins Bett und erwarten, dass Sie gleich einschlafen können. Nehmen Sie ein Bad, trinken noch eine Tasse Tee, setzen sich einige Minuten in Stille und beobachten nur Ihren Atem. Kommen Sie zur Ruhe. Lassen Sie den Tag gehen und denken nicht an Morgen (vor allem nicht daran, was es dann alles zu erledigen gibt – Jetzt ist Jetzt und Morgen ist Morgen!)
- Setzen Sie daher am Abend oder in der Nacht alle nervtötenden Gedanken und Personen, die in diesen Gedanken vorkommen auf kleine Wölkchen und pusten Sie sie in die Nacht hinaus. Essen Sie nicht zu spät und nurleicht Verdauliches. Im vielen südlichen Ländern ist dies Teil der Kultur, jedoch kämpft so manch einer deshalb mit Einschlafproblemen.
- Benutzen Sie Ihr Bett nur zum Schlafen, zum Kuscheln und Sexualität – nicht zum Lesen, Filme schauen oder anderes.
- Lassen Sie Ihr Handy, Tablet oder Laptop ausserhalb dem Schlafzimmer und gehen Sie offline!
- Unser Leben läuft in schnellem Tempo und erfordert heutzutage eine grosse Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an die unterschiedlichsten Anforderungen. Beim Schlaf allerdings empfiehlt sich ein konstanter Rhythmus. Gehen Sie möglichst immer zur selben Zeit schlafen und behalten Sie ein konstante Stundenanzahl bei.
- Die Siesta zur Mittagszeit hat durchaus ihre Berechtigung. Wenn Sie Schlafprobleme haben, sollten Sie dies allerdings vermeiden, da Sie sonst noch schwerer in einen geregelten Rhythmus zur Nacht finden.
- ein Glas Wein oder Bier kann zwar schläfrig machen, aber gleichzeitig auch das Einschlafen bzw. einen erholsamen Schlaf erschweren.
…. jetzt schlafen Sie gut – viel Erfolg beim Loslassen
Eine Teilnehmerin berichtet zum Schlaf:
Ich habe mehrere Monate unter massiven Schlafstörungen gelitten, wobei nichts geholfen hat – weder vom Arzt verschriebene Schlaftabletten noch Akupunktur, Homöopathie, Shiatsu-Massagen oder Entspannungsübungen.
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09.09.2017